Archiv der Kategorie: Geschichten

Eine Kirche auf Wanderschaft

Veröffentlicht unter Geschichten
Die "Alte Kirche" in Veenhusen

Kirchen zählten schon immer zu den geistigen und kosmischen Zentren. Sie strahlen ihre eigene Energie auf den umliegenden Ort und bieten einen schützenden Raum für die Gemeinschaft.  Zur energetischen Unterstützung von Ritualen sind sie oft auf geomantischen Zonen errichtet. Hier kreuzen sich Erdstrahlen mit Wasseradern.
Ich stehe in der ostfriesischen Ortschaft Veenhusen vor der „Alten Kirche“ und laufe als Rutengänger prüfend die Außenmauern ab, als mich ein älterer Herr anspricht.
„Diese Kirche stand früher in Osterwinsum, östlich am Ems-Fluss. Im 13. Jahrhundert änderte die Ems ihr Flussbett und überschwemmte das Dorf. Die Osterwinsumer mussten ihre Häuser aufgeben und siedelten hier auf diesem erhöhten Sandrücken an. Ihre Kirche aber nahmen sie mit! Die Backsteine der alten Kirche wurden abgetragen und 5 Km weiter an neuer Stelle, Stein für Stein aufgebaut. So entstand hier im Jahre 1283 das neue Gotteshaus.“
Ich bin beeindruckt, solch eine bewegte Vergangenheit dieses Gebäudes hatte ich nicht vermutet. Mit einfachsten Mitteln bauten sie ihren geistigen Mittelpunkt wieder auf. Zwischen den Backsteinen erkenne ich stellenweise noch Muschelschalen, aus denen man den Kalk zum Verputzen gewann.
Mit der Rute setze ich die Untersuchung fort und werde fündig. Ja, auch hier laufen Strahlungszonen durch das Kirchenschiff, die so oft charakteristisch sind für Kultstätten. Die damaligen Bauleiter wussten sicher um diese Geheimnisse. Ein geomantisch gut gewählter Platz!

„Alte Kirche “ in Veenhusen. Das Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1283. Der Glockenturm wurde erst 1869 vorgesetzt.

Schlagwörter: , | 3 Kommentare

Mittler zwischen Himmel und Erde

Veröffentlicht unter Geschichten

Eine junge Familie lebt im Haus ihrer Vorfahren. Sie haben es umgebaut und nach ihren Bedürfnissen eingerichtet. Eigentlich sind sie recht glücklich, die Eltern und ihre Kinderschar. Aber manchmal überkommt sie eine Unruhe, die die Kinder streiten läßt und die Nächte schlaflos macht. Es entstand das Gefühl, dass es noch „Andere“ im Haus gibt die den Frieden stören. Die Ahnen! Wie kann man ihnen vermitteln, dass sie das Haus verlassen und an den „für sie bestimmten Ort“ gehen sollen. Vielleicht sollte man erst einmal danke sagen für das schöne Anwesen, das sie ihrer Familie hinterlassen haben und ihnen dann sagen dass sie gestorben sind und längst im Himmel sein könnten – im Paradies.

Um die Seelen der Verstorbenen dahin zu geleiten, hat die Familie ein Fest gefeiert, Kerzen angezündet und diese unter den großen Baum vor dem Haus getragen. Da Bäume die Mittler zwischen Himmel und Erde sind, fanden die Ahnen schnell den Weg ins Himmelreich. Von da schauen sie nun zufrieden auf ihre zu Lebzeiten errichtete Wohnstätte und freuen sich über die neue Nutzung ihrer Nachkommenschaft.

Die junge Familie lebt seither in Frieden und Harmonie.

Schlagwörter: | Hinterlasse einen Kommentar

Ein Prosit der gemütlichen Kastanie

Veröffentlicht unter Allgemein, Geschichten

Als ich vor kurzem in München Richtung Theresienwiese spazierte – wohin sollte man derzeit in der bayerischen Landeshauptstadt auch sonst gehen – kam ich an einem Biergarten vorbei. Ich erinnerte mich, dass meine Mama in ihrem Artikel „Bäume – Könige im Pflanzenreich“ verkündete, dass ein Biergarten ohne Kastanienbäume für sie kein richtiger Biergarten sei. Stimmt, dachte ich, und packte gleich mal wieder ein Fundstück für euch ein. Einladend, oder? Und es könnte tatsächlich an den Kastanien liegen.

Lädt zum Wohlfühlen (und Biertrinken) ein, oder?

 

Schlagwörter: , , , , , | 3 Kommentare

Die lachende Kirche aus Arlate di Calco

Veröffentlicht unter Allgemein, Geschichten

An meinem ersten Abend in Arlate di Calco, ein wunderschönes Örtchen in der Lombardei, ist sie mir sofort aufgefallen. Ach was sag ich, sie stach mir regelrecht ins Auge. Die Kirche, die auf einem Hügel thront und über das ganze Dorf strahlt. Denn täglich, sobald die Dämmerung hereinbricht, ist die Kirche St. Columban beleuchtet. Fasziniert stapfte ich natürlich sofort hinauf, und tat erst einmal nur eines: staunen. Es ist ein außergewöhnliches Gebäude, und vor allem ein außergewöhnliches Flair, welches die über 1.000 Jahre alte Kirche umgibt. Als ich nun knipsend und bewundernd vor dem Gotteshaus stand, hatte ich das Gefühl, in zwei Augen, ja in ein Gesicht zu schauen. Und da erinnerte ich mich an den Artikel, den meine Mama über „Das Haus als Wesen“ verfasste. Und weil mir die uralte Kirche tatsächlich irgendwie lebendig – und lachend – vorkam, bringe ich euch dieses Fundstück mit.

Könnt ihr das Gesicht erkennen?

 

Schlagwörter: , , , | Hinterlasse einen Kommentar